Aufe Paarty

Letztens auf der Party 'Schick & Schwoof', ich fühlte mich wie Bonnie im Kleid, ach was red ich da, schlimmer noch - wie Aladin mit der runden Wampe! Auf jeden Fall trister als i wollte. Da gibts kain wenn und abel, is einfach so.

Alli Papas und die lieben Säufer waren auch da, Gretel erschien diesmal solo, weil sich diese blöde Eva an ihren Hänsel herangemacht hatte, nachdem Adam Eva doch glatt den rosigen Apfel verweigert hatte. Dafür bleibt Max seinem Moritz treu, und der mit dem schwarzen Zahn brachte seine Liane wieder mit, und die umtriebigen Geißens ihren Golf, der vollbeladen war mit wackeren Rammsteinen.

Nach dem großartigen Auftritt des Rapperduos 'Zensur & Klopetra' mit ihrem Protestsong gegen das Hamstern von Toilettenpapier konnte man Marie jamman & Micha nöln hören, bis sie endlich auch auf die Bühne durften und fröhlich ihr 'Jodelinde und Jodingel' trällerten, zum Leid aller Anverwesenden. Pat Spencer wurde regelrecht aggressiv und packte Patachon Hill brutal am Schlawittchen. Natürlich war da die Security 'Gspusi & Dolch' längst über alle sieben Berge.
Aber dafür standen die lieben Särge bereit, für die schlafenden Flittchen, den schneeweißlichen Hosentod, oder zu sonstiger Verwendlerung.
Alles in allem eine gelungene Party, in der für alles gesorgt und es jedem besorgt wurde.


TATORT
Gewalt ist, wenn eiskalt die Pilze aus dem Boden und tausend Gedanken durch den Kopf schießen.
Wenn man des Nachts von depressiven Träumen verfolgt sowie von sinnlosen Ideen gejagd wird.
Wenn man gefangen ist von der Schönheit des Augenblicks, und diese einem den Atem raubt.

Und ehe das alle Rahmen sprengt, man sich am Ende noch festnageln lässt und kleinlaut zugibt, wie man seine Zeit totschlägt.


NEULICH

Ich, neulich auf der Bank. Ganz mutig.
Ohne Strumpf überm Kopf und ohne Revolver in der Hand.

Flüstend:
Das ist ein Überfall!!!

Stille um mich herum.
Doch nach einer Weile segelte mir erhofft all das Gold zu Füßen.
Sanft. Das Blattgold.
Die Bank stand mitten im Wald und ich war mal wieder auf der Suche nach frischem Laub für den Blätterteig.


Entfaltungsmöglichkeiten

Also es hat wahrlich nix mit Vielfalt zu tun sondern mit Einfalt, wenn dir plötzlich einfällt, bloß weil dir deine kleine Sorgenfalte nicht gefällt, diese sorgfältig  zu verstecken, anstatt sie zu einem fröhlichen Lachfältchen zu entfalten!
Lachfalten geben dem Wort Vielfältigkeit immerhin einen tieferen Sinn.


 

UNERHÖERTES AUS DER MÄRCHENHAFT

Nachdem eines Tages der kaltherzige Frosch den bärtigen König erdrosselt hatte, weil dieser ihm partout nicht das swingende, klingende feuchte Träumchen versprechen wollte, gab er sich selbst reuevoll die goldene Kugel.

Eigenbrödel, Aschenpupsel und Wehschnittchen sahen das, machten erst einmal gelassen ein schickes Selfie mit dem Froschleich und riefen dann entsetzt kreischend um Hilfe.

„Oh Gott, oh mein Gott!“, schrien sie, als wären sie des Bachelors ansichtig geworden.
Der kam freilich nicht.
Also der Gott. In Märchen hat der sich noch nie sehen lassen.
Der Bachelor übrigens auch nich.

Die Tauben konnten die Hilferufe bekanntlich nicht hören und die lieben Zwerge saßen im Turm fest, weil sie der teuflischen Großmutter die letzten drei weißgoldenen Haare ausgerissen hatten.
Die waren für Rapante bestimmt, deren Zopf nicht ganz bis zum kleinen Muck hinunterreichte, für dessen glorreichen Aufstieg.

 

Brüderlein und Lästerschwein mit dem Knüppel am Sack hockten derweil gemütlich mit dem goldenen Hans zusammen am Eseldeckdisch und stopften die glückliche Gans, in sich hinein freilich, die bekamen auch überhaupt nix mit, so waren die beschäftigt.

Im Gegensatz zur Schneekönigin, die suchte Beschäftigung und weilte deshalb gerade zu einem Vorstellungsgespräch bei Frau Holle.
Ein Stelldichein quasi. Ihr Reich hatte bedauerlicherweise Insolvenz anmelden müssen, der Klimaerwärmung wegen.
Sie konnte also auch nicht zu Hilfe eilen.


Rotkäppchen indes steckte mit der Omma unter einer Bettdecke, auf der Suche nach der berühmten Erbse - ob sie diese zählen wollte oder sich darauf betten, ist leider nicht von den grimmischen Brüdern überliefert. 

Und das Stumpelrilzchen kramte derweil eifrig in der Rumpelkammer nach den sieben Geißens, im Dunkeln hört man eh schlecht - also blieben die Hilferufe auch dort absolut unerhört!

Nach tausendundeiner Nacht verzweifeltem Fee's buchen, sich instagrämen und 'Warts ab!' rufen wurden die Jungfrolleins endlich von Kommissar Wolf heimgesucht, welcher sogleich begann, der Sache ordentlich auf den Grund zu gehen.
Was zur Folge hatte, dass er eine völlig verrostete Spindel am Boden des Froschbrunnens fand und diese eilfertig sofort dem schlummernden rosigen Dirnchen mit dem Hornnäschen in den Turm brachte, auf dass es sogleich nach dem Erwachen aus dem hundertjährigen Schlaf beginnen könne, Gold zu spinnen.
Um seine Nasen-Op zu finanzieren. Weil es nämlich immerfort von diesem frechen Gretel gehänselt wurde.

Wenn nun also der Kommisario nicht einem heimtückischen Anschlag des Jägermeisters zum Opfer und mit dem Bauch voller Wackersteine in den Brunnen gefallen ist, grübelt er noch heute, wo eigentlich das schneidige Tapferlein abgeblieben ist in dieser Geschichte.

Und ob dieses am Ende gar der Tat verdächtig ist - denn wer sieben auf einen Streich erledigt, macht wohl auch kaum vor allen Neunen halt.

 
Er schwankt noch etwas wankelmütig hin und her. Soll er nun Erlösegeld von den aufgelösten Mädchen oder doch eher Lösegeld von der Gänsemagd für das Lösen des Falladas fordern und sich mit der Kohle nach Bremen absetzen?
Er wollte schon immer gute Musik machen.
Nicht umsonst hat er schließlich mit Ausdauer und Kreide jahrelang hart an seiner Stimme gearbeitet.
Die Verhandlungen laufen noch, vermutlich fix davon.
Denn Hase und Igel wollen auch unbedingt mit von der Partie sein - wobei der Igel vehement darauf besteht, unten zu liegen.

 



Lasterhafte Wortspielereien

 Vom ewigen Lotterleben

Seit Wochen schon versumpfen Carlos und Lotte Rieu zusammen mit ihrem Freund Tom Bola täglich in der "Unfassbar", in welcher sie sich kürzlich beim Niet- und Nagelfest kennengelernt hatten. Im Gegensatz zur "Unfehlbar" schräg gegenüber wittern die drei in der "Unfassbar" das große Los, DEN Gewinn ihres Lebens! Scherzhaft wird diese Bar von vielen auch 'die Losbude' genannt - bei jedem Getränk darf man ein Los ziehen.
Das Kostenlos. Versteht sich.

Man kann natürlich Pech haben und, wie Carlos vor zwei Wochen, das Arbeitslos erwischen. Oder, wie es Lotte gestern erst erging, das Geschmacklos. Dementsprechend war ihr Aufzug heute.

 

Auf das Mittellos sind die wenigsten erpicht. Genauso wenig auf das Heimatlos.
Über das Geistlos hingegen wird seit Tagen schon jeden Abend heftigst diskutiert - es sei zweifelhaft, ob es dem Sinnlos vorzuziehen sei.

Boshaft...

Boshaft ist, wenn in U-Haft an der
Strafbar Gewissenlose gezogen werden.

Da kann man schließlich gleich in Gewissenhaft gehen.

Noch boshafter find ich übrigens, wenn Haftcreme im
Gefängnis käuflich erworben werden muss!

Möglichst noch an der Haftbar.

 

 

Gefängnislotterie


Die Gewissenlose für die Lasterhaft sind die begehrtesten.
Ebenso die Schamlose für die Sündhaft.

Dagegen besteht für Tadel- und Fehlerlose in der Maßregel wenig Bedarf.
Genausowenig wie für Halt- und Ehrlose.

 




WENN EINER EINE REISE TUT
Reißerische Gedanken um das Esszett im Reis...


Blumen kann man abreißen.
Und jemandem, der abreist, schenken.
Reißende soll man ja bekanntlich nicht aufhalten.

Manch einer reist schließlich aus, um auszureißen.
Keine Bäume freilich!
Denn dann würde er ja ausreißen, um auszureisen.

Wenn Fritz des Morgens in der Früh Bäume ausreißen könnte,
heißt das aber noch lange nicht, dass abends der Zug für ihn abgefahren ist.
Und mit ihm die Bäume.
Schließlich braucht man dafür eine Ausreißegenehmigung!

Apropos - wusstet ihr schon, dass der Stau deshalb nicht abreißt,
weil er keinen Reißepass hat?

Und - sich zusammenreißen heißt nicht, gemeinsam verreisen!
Allerdings - beim gemeinsamen Verreisen ist es klüger, man reißt sich zusammen!

Des Weiteren - ein Reisgericht verurteilt keine Urlauber.
Ebenso wenig eine Reißzwecke.
Und Einreisen bedeutet nicht, dass Reis eingekocht wird.

'© by willma...' - heißt übrigens, dass dat Zeug auf meinem Mist gewachsen ist
und keiner ausreißen darf ohne mich zu fragen. Nämlich.



DIE Zeit

Es ist eine infame Lüge, dass Zeit vergeht, oder verrinnt -
hast du schomma an die Uhr gekuckt und es war keine Zeit da?

Ok, gelegentlich kann man schon die Zeit verlieren, dann spricht man allgemein von Zeitlosigkeit.

 

Interessant ist, dass es sogar Fälle gibt, wo der eine oder andere Zeit gefunden hat.
Ob er sie dann abgegeben hat, ist nicht bekannt - und ob es gar Finderlohn gab.
Manchmal läuft sie einem aber auch einfach weg, es gibt Leute, die rennen der Zeit pausenlos hinterher.
Um sie dann wieder zu vertreiben - die verwechseln da irgendwas mit dem Zeitgeist.

Fest steht - die Dreisten haben immer Zeit, die nehmen sie sich einfach,
ja manche stehlen sie einem aalglatt!
Obwohl... wenn man sich Zeit nimmt, ist das ja eigentlich durchaus legitim.

Glücklich können sich jene schätzen, die Zeit gewinnen,
Sie sollten sich nur hüten, diese nicht einfach so zu verschwenden, ein bisschen sparen hat noch keinem geschadet,
und Zeit sparen hat noch lange nix mit Geiz zu tun, finde ich.

 

Und, zu guter Letzt - man kann mit der Zeit gehen, und wenn der das nich passt,
kann man sie immer noch totschlagen.


DIE SCHWATZBIERSCHÄNKE

Im  eINFALLsReicH, gleich beim Wortgewandthaus umme Ecke,
am Rande des Entfaltungswaldes, da steht die Schwatzbierschänke.
Eine Ausraststätte und - ein Tummelplatz für alle Schelme und Kobolde,
welchen breit grinsend der Schabernack im feisten Nacken hockt.

Kümmerling, Weinbrand und Wehmut?
Solch trübsinnige Getränke sucht ihr hier vergebens auf der Gedrängelkarte!

Die Spezialität des Hauses ist die ‚Lachträne’, prickelnd und erfrischend -
eine Mischung aus
Himbeergeist, Geistreichtum und Schöngeist,
verfeinert mit einem Schuss Rumkugelrum.

Ebenfalls sehr großer Beliebtheit erfreuen sich außerdem Ginwizz und Kogschabernac.
Und wer eine alkoholfreie Stunde einlegen will, ist jederzeit herzlich eingeladen
zu einem Glas Spitzbubenmilch oder zum Ollekamellentee.


Unser Frühstücksangebot:
- frisches Trostbrot mit Witzeleiersalat
- Alberei gibbet entweder gerührt oder gespiegelt


Mittagstisch:
- Ulknudeln, nach Belieben mit Bambuspossen.
- Schwankkartoffeln mit Spinnnat und vor Freude ausgelassenem Speck


Teatime:
- kleiner Schmunzel-Snack, bestehend aus schattigen Plätzchen, Scherzkeksen und Gauditee
- und bei einem süffigen Narreteierlikörchen lässt es sich gut sinnieren über den Sinn des Daseits und des Jenseins


Abendessen:
- unser hauseigenes Schwatzbrot mit reichhaltigem Gesülze dazu, und vergesst beim Essen nicht, eure lieben Mitmenschen ordentlich aufs Doppelkorn zu nehmen!


Vor dem Haus könnt ihr im Straßencafé nach Lust und Laune über vorbeistreunende Leute herziehen oder ausgefallen gekleidete Promenadenmischungen beim Klugscheißen beobachten, während hinter dem Haus ein idyllisches Plätzchen im Gartencafé auf euch wartet. Lauschet dem Gesang der Spottdrossel, lasst euch von den Spaßbremsen nicht stechen und unter unserer Waldmeisterbrause ist jederzeit für Erfrischung gesorgt.

Ich begrüße euch mit einem kräftigen „Schluck auf!“ - Eure Saftsackspelunkenwillma…!


 ROTKÄPPCHENS GESINNUNGSWANDEL


Als das Rotkäppchen kürzlich die Omma im Pflegeheim besuchte,
musste es feststellen, dass diese am Jägermeister Gefallen gefunden hatte.
Jetzt war die Omma zwar lustig, aber der Wolf traute sich nicht mehr her.
Mist.
Da brachte das Rotkäppchen eben den Großmutterkuchen zum Wolf, der hatte eh noch was gut bei ihr.
Schließlich hatte er sie einst vom rechten Weg abgebracht.
Im Agitieren war der Bursche schon immer gut gewesen.

Nun lebt sie mit Wolfi im und mit den Grünen bis ans Ende ihrer Tage,
und wenn sie nich gelebt haben, sterben sie noch heute.

Die Moral vor dem Gericht:
Es gibt wahrlich Schlimmeres als vom rechten Weg abzukommen.


WENN DEM TRITTBRETTFAHRER DER STEHER ABHANDEN KOMMT
Kleine Weiterbildung

Ein Steher ist ein Dauerfahrer. Nicht zu verwechseln mit dem Dauerständer.
Welcher vor ihm herfährt und sich Schrittmacher nennt.
Letzterer eignet sich aber nicht besonders zum Einpflanzen in Herzensangelegenheiten.
Allein das Motorrad, auf welchem er steht, würde zu viel Platz beanspruchen.

Tropsdem,eins fest steht -
bei Dauerständern bleibt irgendwann der Einsatz eines Schrittmachers nicht aus!

Und nun nochmal langsam: Der Steher, der eigentlich sitzt - fährt.
Nämlich dem Trittbrettfahrer, der steht, hinterher. Weitab jeglicher Logik.

 

Und bevor einige Auf-der-langen-Leitung-Dauersteher völlig von der Rolle sind, nun noch einmal ganz genau erklärt: Bei einem Steherrennen steht der Schrittmacher auf den Trittbrettern des Motorrads, um einen möglichst großen Windschatten zu erzeugen. Aber nein, nicht der, der steht, ist der Steher, sondern der, der ihm hinterherfährt. Er wird durch eine Abstandsrolle auf Distanz zum Motorrad gehalten. Verliert er den engen Kontakt zum vor ihm fahrenden Schrittmacher, so kommt der Fahrer „von der Rolle“. Daher stammt auch die Redewendung „von der Rolle sein“.

 

(der Begriff „Steher“ leitet sich übrigens vom englischen „stayer“ ab, d. h. jemand mit Ausdauer - „to stay“ – anhalten, bleiben) 


DIE DEUTSCHE WIEDERVEReiNIGUNG


Aus
Spiegelei und eingelegten Eiern wurde einst versucht, ein deftiges Rührei zu schlagen.
Damit auch der Westen endlich seine rot gefärbten Ostereier bekommt.

Oh nein, nicht dass da etwa einer gesagt hätte, das ist das Gelbe vom Ei, das tun wir aus tiefster Überzeugung - daran wird wohl eher der Eierlikör schuld gewesen sein!
Und Konsorten.
Klarer.
Eiklarer.
Möglich, dass auch Eischnee damals schon eine nicht unerhebliche Rolle spielte...

Nach der Pfannenwende wurde jedoch im Nu aus dem Spiegelei ein Entsetzei und aus dem reingelegten Ei - ja, was wohl - ein Kuckucksei!

Das Rührei stockte nun so ziemlich verstockt vor sich hin, konnte aber nicht so richtig locker werden.
Letztendlich sind die abgebrühtesten Eier eh immer nur Schaumschläger, und die Weicheier hielten sich für die ganz Hartgesottenen - nun hatten wir erstmal den Eiersalat!

Aber wenn der kräftig durchzieht, wird daraus sicher irgendwann ein Friede-Freude-Eierkuchen!



IM WONNEMONAT MAI


Morgens wurde ich von Pferdegetrappel und böhmischer Blasmusik geweckt.

Okeeeeeey…, dachte ich, und blinzelte vorsichtig ins Sonnenlicht. MICH verarscht ihr nicht, ich bin mir sicher, nicht im Urlaub irgendwo auf dem Lande zu sein.
Sehr sicher. Ich wohne mitten in der Stadt – was gestern für ein Tag war, weiß ich oft nicht - aber das weiß ich genau.

Vielleicht will mir ja jemand eine Freude machen und holt mich mit Kutsche vor der Haustür ab? Ist zwar noch nie passiert, aber einmal ist immer das erste Mal.

Apropos erster -  ist heute nicht der erste Mai? Da haben gefälligst Kampf- und Arbeiterlieder zu erklingen!
Also raus aus den Federn! Der Nelkenkavalier wartet!
Kaffee fiel gleich mal aus, man will ja nix verpassen. Gleich gar nicht das Date, von dem man noch nichts weiß.
Außerdem rechnete ich eh mit Größerem, einer Einladung zum Brunch, oder so…
Vom berittenen Prinzen.

Bis ich acht Etagen Fahrstuhl bewältigt hatte, mit geschlossenen Augen, versteht sich (im Fahrstuhl befindet sich ein riesiger Spiegel, der wird auch frühmorgens nicht verhangen), muss ein blitzschneller Wechsel der Orchester stattgefunden haben - denn nun wurde ich inbrünstig mit Wiener Walzer und Operettenmusik vom Feinsten begrüßt.


Dem aber nicht genug!
Man hatte einen Teppich für mich ausgerollt.

Keinen roten, gut, aber grün ist auch eine sehr schöne Farbe.
Auf diesem Teppich schritt ich majestätisch dahin und betrat den Rosenhof, ein Boulevard mit Rosen, Mandelbäumchen und Springbrunnen.
Und neuerdings mit Pferden.
Die Kutsche fuhr brav vor und machte vor mir halt.
Sogleich wollte ich einsteigen – man teilte mir aber mit, um mitfahren zu dürfen, müsse ich  am Rad drehn. Man war offenbar nicht informiert, dass dies bei mir seit längerem der Fall ist.

 

Nun, und da ich weder am Rad der Geschichte noch an so nem Tomboladingens drehen wollte, ging ich von dannen,
auf der Suche nach Gisela, Vanessa, Reinhard oder Karl.
Mai.
Die traf ich nicht - aber eine Maynelke bekam ich dafür geschenkt.


MODESTREIFZUG


Jeder hatte vielleicht schon einmal Angst vor Fliegen.
So auch das Zebra.
Nicht, dass es befürchtet abzustürzen, auch eine Flugzeugentführung wird es weniger in Betracht gezogen haben - aber die Angst vor Fliegen scheint bei ihm doch größer zu sein als die Angst vor Löwen. Deshalb entschied es sich bei seiner letzten Stilberatung, die schon einige Jährchen her sein dürfte, für die eleganten Streifen.

 

Um nun kurz den Sinn der Streifen zu streifen - das Zebra weiß mit seinen schwarz-weißen Streifen die Stechfliege doch tatsächlich so zu beeindrucken, dass diese sich schwarz ärgert. Aber so richtig. Liebend gern würde sie das Zebra pieksen, nur kann sie durch die Streifen leider nicht erkennen, wo das Zebra anfängt und wo es aufhört. Was dem Löwen weniger schwerfällt, der lacht sich derweil scheppernd ins bekrallte Fäustchen.

 

Wissenswert: Die markante Fellzeichnung erleichtert den Steppen-, Berg- und Grevyzebras übrigens auch, die eigene Art zu erkennen - dies ist vor allem deshalb sinnvoll, da sich die einzelnen Zebraarten untereinander nicht paaren. Frei nach dem Motto - Zebra, bleib bei deinen Sreifen!

 

Und nicht zuletzt soll das markante Streifenmuster auch noch als Temperaturregler dienen - also, Leute, auf gehts, streift euch Gestreiftes über, der Trend für Frühjahr/Sommer sind doch wahrhaftig - na? Genau, Streifen!